Im Rahmen des Unterrichtsfachs Projektmanagement unternahmen die Klassen VINOHAK 2 und 3CK1 einen Ausflug zur Firma Vetropack in Pöchlarn. Die Exkursion wurde im Rahmen des Unterrichts zum Thema Projektmanagement von einer Schülergruppe geplant und organisiert. Die Anreise erfolgte mit dem Zug, vor Ort wurden wir mit einer Präsentation, einer Führung durch das Werk sowie einer kleinen Jause empfangen.
Herr Harald Geist, Großkundenbetreuer bei Vetropack und seit fast zehn Jahren im Unternehmen tätig, informierte uns über die Firma und ihre Tätigkeitsbereiche. Vetropack ist ein führender Hersteller von Verpackungsglas in Europa und betreibt 12 Standorte in Ländern wie Österreich, Italien, Kroatien, der Schweiz, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und Moldau. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Bülach in der Schweiz. Insgesamt arbeiten rund 3.585 Mitarbeitende bei Vetropack, der jährliche Nettoerlös beträgt über 842 Millionen Euro.
Das Werk in Pöchlarn wurde 1978 gegründet und gehört seit 1986 zur Vetropack-Gruppe. Derzeit sind dort rund 705 Mitarbeitende beschäftigt. Produziert wird an 365 Tagen im Jahr im Vier-Schicht-Betrieb – also rund um die Uhr. Zwei große Schmelzwannen ermöglichen eine tägliche Produktionskapazität von bis zu 540 Tonnen Glas.
Glas wird als Verpackungsmaterial besonders geschätzt, da es aus natürlichen Rohstoffen wie Sand, Soda und Kalk besteht, den Inhalt nicht beeinflusst, hochwertig aussieht und unbegrenzt recycelbar ist. Der wichtigste Rohstoff für die Produktion ist Altglas. In Österreich liegt die Sammelquote bei rund 90 %. Durch die Wiederverwendung von Altglas können erhebliche Mengen an Energie und CO₂ eingespart werden.
Während der Führung bekamen wir einen detaillierten Einblick in die Produktionsabläufe. Altglas wird farblich sortiert, gereinigt und bei etwa 1580 °C eingeschmolzen und anschließend verarbeitet. Es gibt zwei Stufen in der Glasherstellung: Zuerst entsteht eine Vorform, danach die endgültige Fertigform. Dabei kommen je nach Produkt unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, wie z. B. das „Blow-and-Blow“-Verfahren oder der „Press-and-Blow“-Prozess, der für Gläser mit breitem oder schmalem Hals verwendet wird. Nach dem Formen werden die Glasverpackungen langsam abgekühlt, geprüft und anschließend automatisch auf Paletten gestapelt, verschweißt und für den Transport vorbereitet. In Pöchlarn können pro Tag bis zu 1.700 Paletten verladen werden. Besonders spannend war der Einblick in die technische Umsetzung – von der Tropfenbildung über den Kühlofen bis zur Kaltvergütung und automatisierten Endkontrolle.
Vetropack engagiert sich stark im Bereich Nachhaltigkeit. So wird etwa an der Entwicklung thermisch gehärteter Leichtglasflaschen gearbeitet, die stabiler, leichter und umweltschonender sind. Auch die Verpackung wird laufend optimiert, etwa durch dünnere und recycelbare Folien. Ein Regeneratorsystem ermöglicht die Wiederverwendung von Wärmeenergie, und neue Hybrid-Schmelzwannen sollen ab 2026 den Stromanteil in der Produktion erhöhen.
Vetropack beliefert unter anderem die Getränke-, Lebensmittel- und Weinindustrie, darunter große Kunden wie Heineken oder Winzer Krems. Herausforderungen sieht das Unternehmen vor allem in steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie im rückläufigen Alkoholkonsum, gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen im Bereich Einwegpfand und Leichtglas.
Der Ausflug bot einen praxisnahen Einblick in moderne industrielle Produktionsabläufe, nachhaltige Verpackungslösungen und die Herausforderungen eines international tätigen Unternehmens. Die Exkursion war sowohl fachlich als auch organisatorisch ein voller Erfolg.
Der Ausflug war sehr informativ und hat uns einen guten Einblick in die moderne Industrieproduktion gegeben. Besonders beeindruckt hat uns, wie viele Schritte und wie viel Technik hinter einer einfachen Glasflasche stecken. Wir konnten viel Neues lernen – über Glasherstellung, Recycling, Nachhaltigkeit und die Organisation eines großen Produktionsbetriebs. Insgesamt war es ein sehr gelungener Ausflug.